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Baustelle im Starnberger See

Zimmerer-Azubi im Neoprenanzug Sebastian Steinbeck und sein Kollege Markus Andres.

Bis zur Hüfte stand Zimmerer-Azubi Sebastian Steinbeck (20) im Wasser des Starnberger Sees: "Anfang April hatte die Wassertemperatur nur etwa sieben Grad“, erzählt er. Im Neoprenanzug baute er im Wasser ein Gerüst auf.

Denn das Dach der alten Badehütte am Ufer von Percha war morsch und musste saniert werden – ganz klar eine Aufgabe für den Zimmerer-Azubi und seine beiden Kollegen von der Zimmerei Leopold Göring in Starnberg.

„Bei Arbeitsbeginn geht die Sonne über dem See auf und es ist noch ganz ruhig"

In Corona-Zeiten war das eine besonders schöne Baustelle, erzählt Steinbeck. Denn die etwa drei Meter hohe Badehütte ist sonst derzeit abgesperrt und: „Bei Arbeitsbeginn in der Früh um sieben Uhr geht die Sonne über dem See auf, es ist noch ganz ruhig und man hat einen schönen Blick in die Berge.“

Die noch etwas kühle Wassertemperatur machte ihm dank Neoprenanzug nichts aus. Der Zimmerer-Azubi im 3. Lehrjahr ist das kühle Nass gewohnt: „Den Anzug hatte ich eh schon daheim, weil ich sonst am Eisbach in München surfen gehe.“

„Es ist garnicht so einfach, das Gerüst auf dem sandigen Seeboden aufzustellen“

Etwa zwei Wochen lang arbeitete er an der Baustelle am Seeufer. Erster Arbeitsschritt: das Gerüst um die Badehütte herum bauen. Während Sebastian Steinbeck im See stand, reichten ihm seine zwei Kollegen am Ufer die vormontierten Teile, erzählt er, aber: „Es ist garnicht so einfach, das Gerüst auf dem sandigen Seeboden aufzustellen.“

Doch die Zimmerer fanden einen Lösung: „Wir haben Bretter unter das Gerüst gelegt“, dafür musste der Azubi auch kurz selbst unter Wasser: „Aber einen Sauerstofftank habe ich dafür nicht gebraucht“, lacht er: „Auch Fische oder Seepflanzen haben mich nicht gestört.“ Und mit dem untergelegten Brettern sank das Gerüst selbst auf den Seeboden.

Herausforderung Badehütten-Dach: Es muss Wind und Wasser besonders standhalten

Etwa vier Stunden stand Steinbeck für den Gerüstaufbau im Wasser. Danach konnten die Zimmerer das bereits morsche Badehütten-Dach sanieren: „Weil es direkt am See liegt, wird es besonders von Wasser und Wind beansprucht“ erklärt Steinbeck: „Deshalb muss man unbedingt darauf achten die Dachschindeln entgegen der Windrichtung auszurichten.“

Und nach der getanen Arbeit konnten die Zimmerer dann die See-Atmosphäre genießen: „In der Mittagspause sind wir auf dem Steg gesessen.“ Steinbecks Fazit: „Die Baustelle am See war wirklich mal was anderes, das würde ich gerne öfter machen.“


Presseecho: 

Zum Gerüstaufbau rund um die Hütte musste der Zimmerer-Azubi ins hüfthohe Wasser.

Arbeitsplatz Starnberger See: Das Dach der mittleren Badehütte haben Steinbeck und seine Zimmerer-Kollegen auf Vordermann gebracht.

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