| Verband & Innungen

Chancen nutzen Standards setzen

Eine starke Gemeinschaft: die Obermeister, Fachgruppenleiter, ihre Stellvertreter und die Mitarbeiter der Geschäftsstelle auf der Mitgliederversammlung in Pfaffenhofen.

Was ist eigentlich aus dem politischen Wumms geworden? Er kam tatsächlich, allerdings anders als angekündigt. Nach dem Ende der Ampelregierung, einem Winterwahlkampf und vorgezogenen Neuwahlen bildete sich im Mai eine neue Bundesregierung. Entscheidend wird es nun sein ins Handeln zu kommen und Themen wie Investitionen, Bürokratieabbau und Strukturreformen voranzubringen.

Auf europäischer Ebene hat man mit den ersten beiden Omnibusgesetzen zum Bürokratieabbau bereits Fakten geschaffen und auch in Bayern wurde mit der Novelle der Bayerischen Bauordnung seit Januar 2025 das Bauen deutlich vereinfacht. Zahlreiche Bauvorhaben werden somit verfahrensfrei, die Sonderbaugrenzen angehoben und Aufstockungen im Bestand erleichtert. Insofern ist man hier auf Kurs und wir hoffen, dass diese Dynamik weiterhin anhält.

Dieses Jahr zeigte sich das Zimmerer- und Holzbaugewerbe in Deutschland insgesamt robust und widerstandsfähig gegenüber den Nachwirkungen der Baukonjunkturabschwächung. Der bundesweite Lagebericht 2025 dokumentiert, dass der Rückgang im Holzbau deutlich moderater ausfiel als in anderen Bauweisen. Die Holzbauquote hat einen neuen Höchstwert erreicht hat, ein wichtiges Signal für die Zukunftsfähigkeit unseres Materials und unserer Betriebe.

Unser Landesinnungsverband konnte im Jahr 2025 mit praxisnahen Weiterbildungen, Unterstützung bei juristischen wie technischen Fragestellungen, sowie Öffentlichkeitsarbeit zur Nachwuchsgewinnung unsere Angebote für unsere Mitgliedsbetriebe weiter ausbauen.

Wir haben zahlreiche Veranstaltungen und neue Bildungsformate wie die Gesellenweiterbildungen angeboten und damit die praktische und damit unsere strategische Unterstützung für die Mitgliedsbetriebe weiter ausgebaut. Das Barcamp auf dem Verbandstag in Würzburg bildete ein neues Forum für Wissenstransfer und Austausch.

2025 war zudem geprägt von verstärkter politischer Aufmerksamkeit für den Holzbau. Nationale Initiativen und Dialogformate, zuletzt auch sichtbar durch neue Informationsangebote des Holzbau Deutschland Instituts, zielten darauf ab, die Klimaschutzleistung des Holzbaus, Fragen zum Waldumbau und mehrgeschossiges Bauen stärker in den politischen Diskurs zu bringen.

Zahlreiche Gespräche mit Entscheidungsträgern und Begleitung von Pilotprojekten haben gezeigt, dass unsere Arbeit die Sichtbarkeit des Zimmererhandwerks erhöht und den Betrieben den Zugang zu Innovationen und Förderungen erleichtert.

Für das Jahr 2026 haben wir Prioritäten gesetzt, um den Holzbau in Bayern und 11/12 Nov./Dez. 2025 Mitteilungen des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes Ausgabe A ISSN 0723-4856 PVSt 04894 Deutschland weiter voranzubringen: Bauen im Bestand, mehrgeschossiger Holzbau und Hybridbau eröffnen Marktchancen für unsere Mitgliedsbetriebe. Qualitätssicherung und Normenkompetenz bleiben zentrale Themen. Brandschutz, Schallschutz und Anschlussdetails werden praxisnah begleitet, damit rechtssicher geplant und gebaut werden kann.

Parallel stärken wir weiter die Ausbildung und Fachkräftegewinnung durch Messestände, Schulkooperationen, Theatertouren, Social-Media-Aktionen und praxisnahe Weiterbildungen. Die Digitalisierung und betriebswirtschaftliche Unterstützung kleiner und mittlerer Betriebe sichern die Wettbewerbsfähigkeit und erweitern das technische Potenzial des Holzbaus.

Das ausklingende Jahr hat uns bestätigt, dass der Holzbau wirtschaftlich und ökologisch ein zentrales Zukunftsthema bleibt. Wir müssen die Chancen entschlossen nutzen, unsere Mitglieder unterstützen und politisch die Weichen weiter in Richtung klimafreundliches und sicheres Bauen stellen.

Wir freuen uns darauf, diesen Weg auch 2026 mit unseren Partnern, politischen Entscheidungsträgern und vor allem unseren Mitgliedsbetrieben zu gehen. 2026 wird so zum Jahr, in dem der Holzbau weiterhin Chancen nutzt und Standards setzt.

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